Silvaner
aus 
Franken

Seit dem 17. Jahrhundert ist der Silvaner in Franken heimisch und sicherte sich seitdem einen Platz in den Herzen von Weinliebhabern auf der ganzen Welt. Er ist einer der bekanntesten und beliebtesten Rebsorten aus der fränkischen Region. Keine andere Rebsorte verkörpert das Land, seine Menschen und Weine so sehr wie der Silvaner. Was in Burgund der Pinot ist, im Barolo die Nebbiolo-Traube oder im Rheingau der Riesling, ist im Franken der Silvaner.

Hinter dem edlen Wein verbirgt sich außerdem eine spannende Geschichte über den Ursprung der Rebe. Sie ist von einer geheimnisvollen Aura umgeben und umfasst eine Reihe faszinierender Mythen und Legenden. Tauchen wir ein in die Welt des Silvaners und lassen uns von den bezaubernden Geschichten seiner Herkunft und Bedeutung verführen.

“Wer Silvaner aus Franken trinkt, schmeckt die Region”

Woher hat die Silvaner Rebe ihren Ursprung?

Aus Graf Draculas Heimat Transsylvanien?

Einer Mythe zufolge hat der Silvaner seinen Ursprung in Graf Draculas Heimat - Transsylvanien. Denn hier im Kaukasus begann die Weinkultur bereits vor 8.000 Jahren. Der Name lässt es vermuten, allerdings ist der Silvaner eine sehr empfindliche Rebsorte, die klimatisch sehr anspruchsvoll ist. Es ist also unwahrscheinlich, dass sie in den rauen klimatischen Bedingungen des Kaukasus gedeihen würde.

Vom römischen Waldgott Silvanus?

Laut einer weiteren Mythe stammt der fränkische Silvaner von dem römischen Gott Silvanus ab. Er wurde als Waldgott verehrt und in vielen römischen Mythologien mit einem Pinienzweig und einem Rebmesser dargestellt, was seine Beziehung zum Weinanbau und zur Natur verdeutlichte. Es wird angenommen, dass die Rebe, die heute als Silvaner bekannt ist, von der Wildrebe Vitis silvestris abstammt. Daher kommt auch der Name "Silvaner", der sich vom lateinischen Wort "silvestris" ableitet, was so viel wie "wild" oder "wuchernd" bedeutet. Allerdings gibt es keine historischen Beweise dafür, dass der Silvaner tatsächlich eine direkte Verbindung zum römischen Gott Silvanus hat.

Aus dem ostanatolischen Dorf Silvan?

Eine weitere Mythe besagt, dass der fränkische Silvaner seinen Ursprung im ostanatolischen Dorf Silvan hat, welches sich im Südosten der Türkei befindet. In der Antike wurde in dieser Region Wein angebaut, allerdings wurde nach den islamischen Eroberungen des Gebiets im 7. Jahrhundert Weinbau und Alkoholkonsum von den Muslimen abgelehnt und der Weinbau verkümmerte. Es wird auch behauptet, dass der Name Silvaner sich von dem kurdischen Herren-Geschlecht namens "Silvan" ableitet. Allerdings gibt es keine wissenschaftliche Beweise dafür, dass der fränkische Silvaner aus Silvan stammt.

Seinen wahren Ursprung hat der Silvaner in Österreich

Die tatsächliche Herkunft des Silvaners liegt in Österreich. Moderne Methoden der Genanalyse haben gezeigt, dass der Silvaner eine Kreuzung aus der Traminer-Traube und einer Rebsorte namens "Österreichisch Weiß" ist. Die Traminer-Traube ist eine der ältesten Rebsorten der Welt und stammt aus dem heutigen Iran. Sie wurde im Laufe der Zeit in viele verschiedene Länder exportiert, darunter auch Österreich. Die Rebsorte "Österreichisch Weiß" ist selbst eine Kreuzung aus der alten Rebsorte "Heunisch" und einer anderen unbekannten Rebsorte.

Diese Erkenntnis erklärt auch die alte Bezeichnung des Silvaners als "Österreicher", die bis heute noch von alten Winzern oder im Volksmund verwendet wird. Der Name Silvaner wurde erst im 17. Jahrhundert geprägt und leitet sich von "Silva" ab, dem lateinischen Wort für Wald, da die Trauben oft in waldreichen Gebieten wachsen. Obwohl der Silvaner nun als österreichische Kreuzung entlarvt wurde, hat er sich in Franken als eigene Rebsorte etabliert und wird dort seit Jahrhunderten angebaut.

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